Aus dem Wald MUNROIs
Fragt.: 01-03
Noch läuft eine Fernseh
produktion des ZDF auf dem Areal des ehemaligen Schauspielhauses in
Erfurt. Dieser Betrieb entschärft den Ort, der immer roher zerfallen
würde, was bereits eine ausgebomte Gegend entstehen ließ.
Der
KulturQuartier Erfurt e.V. um Tely Büchner und Susanne Knorr bemühen
sich seit geraumer Zeit um die dauerhafte Instandsetzung der
Gebäudeabschnitte und der vorgelagerten Parkfläche, in dem die Lokation für
die breite Bevölkerung durch Kreativwirtschaft zugänglich gemacht werden
soll. In der Vorstellung der Genossenschaft zum Verein, wirkt bereits das
Bild eines kreativen Zentrums über die Grenzen der thüringischen
Hauptstadt hinaus. Trotz der Bemühungen ein Café mit Bibliothek sowie
digital unterstützten Bühne mit Proberäumen und dem Angebot einen
Radiosender anzusiedeln, verlaufen die Prozesse der kulturellen
Instandsetzung schleppend. Doch es lohnt sich, auch weil es der zweite
Versuch des KulturQuartiers ist, samt seiner wachsenden Anhängerschaft,
einen Begegnungs- und Aufenthaltsort zu etablieren in mitten einer
historisch aufpolierten Umgebung.
So entstanden in
diesem Rahmen drei Skulpturen in drei Vitrinen, welche den
vorherrschenden Zustand, mittels ausgestanzten Baumstämmen, neu
interpretieren. Die Objekte mussten Kugelsicher sein, da sie direkt am
Gehweg plaziert sind und dem Bierflaschenhagel stand halten müssen,
welchem das Vitrinenglas in der Vergangenheit bereits zum Opfer
gefallen ist. Im Inneren zeigen die Stämme eine freigestelte
Architektur, welche von Finger dicken Würmern geschaffen wurde, die sich durch die
Stammfäule fraßen. Roh wurde das Holz mit Keilen und Eisenstahl heraus
geschlagen um diese von Tieren und Pilzen erzeugten Skulpturen für den
Blick freizustellen.
Am 3. September im Klostergang 4
eingeweiht, werden sie nun den Launen des Winter sowie der städtischen
Natur bis zum Februar 2017 ausgesetzt und danach im Wald MUNROIs
weiterverarbeitet.